Dog leukocyte antigen (DLA)

LABOKLIN Leistungs-ID: 8997

Material

EDTA-Blut 1 ml oder Spezialabstriche (bitte vorab anfordern)

Methode

Sequenzierung

Dauer

2-3 Wochen nach Erhalt der Probe

Anmerkung

  • DLA-Gene (dog leukocyte antigen) kodieren für Proteine, die eine zentrale Rolle in der Immunantwort des Hundes spielen. Sie gehören zum sogenannten MHC-Komplex (Major Histocompatibility Complex) der Klasse II, dessen Aufgabe es ist, körperfremde Stoffe zu erkennen und dem Immunsystem zu präsentieren, um eine gezielte Abwehrreaktion auszulösen.
  • Die drei wichtigsten, die in der Hundezucht analysiert werden, sind DLA-DRB1, DLA-DQA1 und DLA-DQB1. Diese Gene wirken zusammen und werden in festen Kombinationen (Haplotypen) vererbt. Eine hohe genetische Vielfalt (Diversität) innerhalb dieser Gene fördert die Effektivität des Immunsystems und senkt das Risiko für Autoimmunerkrankungen. In vielen Hunderassen ist diese Vielfalt jedoch stark eingeschränkt, was unter anderem auf eine enge Zuchtauswahl, die wiederholte Verwendung von Deckrüden (Popular Sires) und Inzucht zurückzuführen ist. Eine zunehmende Homozygotie innerhalb der DLA-Gene kann mit einer höheren Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen korrelieren. Des Weiteren haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass bestimmte DLA-Haplotypen rassespezifisch mit einem erhöhten oder verringerten Risiko für Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus, Hypothyreose, exokrine Pankreasinsuffizienz und Morbus Addison einhergehen.
  • Anhand der DLA-Typisierung werden die individuell vorliegenden DLA-Allele eines Hundes analysiert. Mit Hilfe der Untersuchung können optimale Paarungspartner ausgewählt werden, um eine möglichst heterozygote Verpaarung zu gewährleisten und damit die genetische Vielfalt zu erhöhen. Zudem lassen sich bestimmte Gen-Kombinationen vermeiden, die mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko korrelieren.