Vor der Blutentnahme sollte der Patient in der Regel 10 – 12 Stunden keine Nahrung aufgenommen haben, sofern das die Physiologie der betreffenden Tierart zulässt. Fehlerhafte Resultate sind sonst insbesondere bei Cholesterin, Glucose und TLI zu erwarten. Zusätzlich können Parameter wie α-Amylase, ALT, AST, Bilirubin, Gesamt-Eiweiß, Triglyceride, Serum-Gallensäuren, Leukozyten und Calcium beeinflusst werden.
Längeres Hungern ist beim Pferd nicht zu empfehlen und Nüchtern-Blutproben sind nicht üblich. Die Pferde sollten bei speziellen Fragestellungen (z.B. Insulin und Glucose zur Abklärung des equinen metabolischen Syndroms) 4 – 6 Stunden vor der Blutentnahme kein Kraftfutter, keinen Hafer und keinen Weidegang bekommen, dürfen aber weiterhin Heu fressen.
Es ist anzuraten, den Tierbesitzer über den Einfluss von körperlicher Aktivität bzw. Stress auf die Ergebnisse einer Blutuntersuchung zu informieren. Besonders die Enzyme der Muskulatur wie CK, LDH und AST können nach körperlicher Anstrengung vermehrt im Serum nachgewiesen werden. Zusätzlich sind auch bei Glucose und Lactat erhöhte Serumwerte zu erwarten.
Vor allen Allergietests einschließlich der Futtermitteltests sollten Kortikosteroide abgesetzt werden. Dabei werden folgende Absetzfristen empfohlen:
– Lokale/topische Kortikosteroide: 2 – 4 Wochen
– Orale Kortikosteroide (z.B. Prednisolon): bis zu 8 Wochen
– Depotkortison-Präparate (z.B. Voren®): bis zu 3 Monate
Können diese Fristen nicht eingehalten werden, sind falsch-negative Ergebnisse möglich. Bei einem positiven Ergebnis muss die Reaktionsklasse unter Berücksichtigung der vorherigen Kortisongabe bewertet werden.
Bitte beachten Sie, dass auch andere juckreizunterdrückende Medikamente einen negativen Einfluss auf den Allergietest haben können, unser Allergieteam berät Sie gerne dazu.
Allergietests sollten innerhalb der Saison bzw. am Ende der Saison und frühestens einen Monat nach Auftreten der Symptome durchgeführt werden, da der Test außerhalb der Saison falsch-negativ ausfallen kann.