Infobrief VBD II Juni 2025

Bad Kissingen, im Juni 2025

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der heutigen Sonderaussendung möchten wir über Monitoring von Hunden mit Leishmaniose und Resistenzen informieren.

Monitoring – die Leishmaniose, ausgelöst durch Leishmania (L). infantum, ist bei Hunden eine chronische Infektionserkrankung. Der Erreger ist nicht zu eliminieren. Daher ist ein regelmäßiges Monitoring infizierter Hunde wichtig. Dafür bieten wir Ihnen ein spezielles Profil an, welches durch C-reaktives Protein (CRP) und U-P/C sinnvoll ergänzt werden kann (Leishmanien-Profil: Leishmanien-AK (ELISA), Serumproteinelektrophorese, Protein, Kreatinin, Harnstoff, ALT, AST, AP, GLDH, Blutbild, 51,00 €; + CRP und U-P/C, 64,00 €, Preise netto Tierarzt). Ein erhöhtes U-P/C korreliert mit einer vorsichtigeren Prognose.

Das CRP als Akute-Phase-Protein ist ein sehr nützlicher Marker zum Monitoring einer Leishmanieninfektion bei Hunden und steigt bei Rückfällen bzw. akut auf chronischen Verläufen als erster Laborparameter an. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit eignet es sich auch gut zum Monitoring des Ansprechens auf Therapie, ebenso wie eine quantitative Leishmanien-PCR (45,00 € netto Tierarzt). Weitere Informationen können Sie gerne unserem „Leishmaniose-Leitfaden“ für nicht-endemische Regionen entnehmen:

Schäfer, Müller, Naucke (2022): Ein Update zur Leishmaniose des Hundes: Diagnostik, Therapie und Monitoring. Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2022; 50(06): 431-445
https://vbd.laboklin.com/wp-content/uploads/2022/12/Leishmanien-Hund-TP.pdf

Wussten Sie schon: Unser Leishmanien-Profil ist ebenfalls für Katzen mit feliner Leishmaniose geeignet, dann mit Serum-Amyloid A (SAA) als Akute-Phase-Protein.

Resistenzen – bei Menschen ist die Leishmaniose, ausgelöst durch L. infantum, im Gegensatz zu Hunden oder Katzen meist heilbar. In der Humanmedizin sind Resistenzen gegenüber Allopurinol, Milteforan und Glukantime schon länger bekannt. Zum Nachweis einer Allopurinol-Resistenz kann die Kopienzahl des METK-Gens bestimmt werden. In vitro wurde bei Hunden mit Allopurinol-Resistenz eine Kopienzahl des METK-Gens < 3,0 beschrieben. Auch in vivo gibt es Hinweise auf eine Korrelation zwischen der niedrigen Kopienzahl und einem klinischen Verdacht auf Allopurinol-Resistenz. Hier ein erster Fallbericht aus unserem Labor:

Schäfer et al (2024): Evidence for in vivo resistance against allopurinol in a dog infected with Leishmania infantum by reduction in copy numbers of the S-adenosylmethionine synthetase (METK) gene. Parasites&Vectors 17: 506
https://vbd.laboklin.com/wp-content/uploads/2024/12/Leish_resistance.pdf

Ab dem 1.7.2025 bieten wir Ihnen den Test auf Allopurinol-Resistenz an. Als Probenmaterial wird optimalerweise Knochenmark oder, falls Knochenmark nicht entnommen werden kann, EDTA-Blut benötigt, aus dem eine positive Leishmanien-PCR und eine entsprechende Erregerkonzentration vorliegen müssen. Es sind zwei Indikationen zur Einleitung des Tests auf Allopurinol-Resistenz hervorzuheben:

1. Klinischer Rückfall bei einem Hund mit bekannter Leishmaniose, der unter Allopurinol-Therapie stand. 
   
2. Resistenztestung unmittelbar bei Diagnosestellung, um die Wirkung des Allopurinols zu evaluieren.

Alle Leistungen können Sie wie gewohnt in „Mein Labor“ oder über Ihre Praxissoftware abrufen. Sie möchten Auftragsformulare in Papierform zugesandt bekommen? Diese können Sie unter 0971/7202-0 oder info@laboklin.com anfordern. Und wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, wir beraten Sie gern!

Achtung: Ab 1.7.2025 gelten neue Aufträge und neue Preise. Diese sind bereits ab 1.6.2025 auf unserer Webseite im geschützten Bereich „Mein Labor“ zu finden: https://app.laboklin.com