Bad Kissingen, im August 2024

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

speziell für die, die Kleinsäuger in ihrer Praxis behandeln, haben wir heute neue Informationen zusammengetragen.

 

Mykoplasmen: hier haben wir einige PCR-Nachweise umgestellt, um noch spezifischere Hinweise auf Ursachen bei Erkrankungen geben zu können – zum Beispiel M. pulmonis bei Mäusen und Ratten und M. caviae bei den Meerschweinchen. Bei den Kaninchen wird weiter der Nachweis von Mykoplasmen allgemein geführt, weil eine ursächliche Beteiligung am Schnupfenkomplex keiner Mykoplasmenspezies direkt zugeordnet werden kann.

    • Atemwegsprofil (Maus, Ratte) – Leistung 8801 – Preis 56,00 Euro netto Tierarzt
      pulmonis, Bordetella bronchiseptica
    • Atemwegsprofil (Kaninchen) – Leistung 8278 – Preis 84,00 Euro netto Tierarzt
      Bakteriologie + PCR von Bordetella bronchiseptica, Pasteurella multocida Toxinbildner, Mykoplasma spp)
    • Mykoplasma caviae (Meerschweinchen) – Leistung 8885 – Preis 38,00 Euro netto Tierarzt

E. cuniculi: hier bieten wir Ihnen nicht nur die Serologie, sondern auch ein kleines Profil (Antikörper IgG und IgM sowie Serumeiweißelektrophorese) und ein großes Profil (E cuniculi-Profil plus Kleinsäugerprofil) an. Die Profile unterstützen die Aussage der reinen Serologie, die aufgrund der Dynamik der Antikörperantwort immer nur eingeschränkt zu interpretieren ist.

    • E. cuniculi – kleines Profil – Leistung 1047 – Preis 47,50 Euro netto Tierarzt
    • E. cuniculi – großes Profil – Leistung 1086 – Preis 66,00 Euro netto Tierarzt.


Antibiotika und Kleinsäuger:
eine Antibiogrammpflicht existiert ja nicht. Dennoch ist der verantwortungsvolle Umgang mit Antibiotika bei allen Tierarten angezeigt. Der Einsatz der Antibiotika unter Zuhilfenahme von Resistenzmonitoring und auf der Grundlage von Antibiogrammen ist damit immer der Idealfall. Das Buch „Grundlagen moderner Antibiotikatherapie in der Kleintierpraxis“ liefert wertvolle Hilfestellungen und lässt auch den Kleinsäuger nicht komplett aus. Schauen Sie doch mal rein – die Leseprobe finden Sie zum Beispiel auf der Laboklin Webseite.
An dieser Stelle ist auch direkt die Bestellung möglich (https://laboklin.de/de/fachinformationen/bestellungen-buecher).


Zum Schluss noch eine
wichtige Information zum Monitoring von Katzen mit Diabetes mellitus, die mit einem SGLT-2 Inhibitor (Velagliflozin) behandelt werden:

Die meisten von Ihnen werden ein Schreiben der Firma Boehringer erhalten haben, in dem auf die Risiken hingewiesen wird, die mit einer ungeeigneten Patientenauswahl und/oder einem unzureichenden Monitoring einhergehen. In Kurzform: Velagliflozin ist ein wunderbares Medikament für diabetische Katzen, welches eine orale Diabetes-Therapie ermöglicht. Aber die Katzen müssen noch ausreichend eigene Insulinreserven besitzen. Ansonsten wird es gefährlich. Ohne diese Insulinreserven kommt es zur Bildung von Ketonen. Das größte Risiko ist dabei die nicht erkannte Ketoazidose mit möglicher Todesfolge. Diabetiker unter Velagliflozin haben fast immer einen normalen Blutzucker, können aber trotzdem in die Ketoazidose abrutschen. Eine Situation, die für uns Tierärzte neu ist. Denn sonst kennen wir die diabetische Ketoazidose nur in Zusammenhang mit einer Hyperglykämie. Somit: Bei Einsatz von SGLT-2 Inhibitoren zählt die Keton-Messung, nicht die der Glukose! Die Kontrolle der Ketone sollte insbesondere in der ersten Woche sehr engmaschig (optimal täglich) erfolgen. Oft wird hier der Harnstreifentest angeraten. Aber: Denken Sie daran, dass der Harnstreifenstest bei Katzen oft erst dann Ketone anzeigt, wenn die Ketoazidose bereits vorhanden ist. Das ist im Zweifelsfall zu spät. Daher raten viele Endokrinologen zur Messung von β-Hydroxybutyrat im Blut. Mittlerweile werden auch Vorschläge für mögliche Cut-Offs gemacht. So wird eine Konzentration von β-Hydroxybutyrat im Blut von > 2,4 mmol/l oft als kritisch angesehen und ein Wechsel zu einer Insulintherapie wird angeraten. Wir bieten die ß-Hydroxybutyratbebstimmung im Serum (Leistung 107, 9,50 Euro netto Tierarzt).

Beste Grüße aus dem Labor,

Dr. Elisabeth Müller

– nicht einfach bei der Informationsflut heute. Wir wollen Ihnen dennoch einen weiteren Newsletter ans Herz legen. Unter dem Namen FürSieGelesen erhalten Sie alle drei Wochen eine Auswahl an Literatur, die für uns Tierärzte interessant ist, deren Quelle aber vielleicht nicht in jedermanns Fokus ist. Probieren Sie uns doch aus!
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