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Allgemeine Informationen

Das Genus Orthopoxvirus gehört zur Familie der Poxviridae. Diese nehmen durch ihren Aufbau und ihre viruseigenen Enzyme eine Sonderstellung innerhalb der Viren ein. Pockenviren sind in der Lage, im Zytoplasma der Wirtszelle ohne Mitwirkung des Zellkerns zu infektionstüchtigen Viren heranzureifen. Pockenviren besitzen ein relativ großes Genom mit einer doppelsträngigen linearen DNA.

Orthopoxviren haben ein breites Wirtsspektrum und werden daher wechselnd als z.B. Kuhpocken, Katzenpocken, Elefantenpocken oder Rattenpocken bezeichnet. Besonders empfänglich sind Rinder, Fleischfresser, Nager und der Mensch.

In Deutschland besteht Meldepflicht.

Katze

Eine Infektion mit Orthopoxvirus bovis kann sowohl bei der Katze als auch beim Menschen die so genannten „Katzenpocken“ verursachen. Katzen infizieren sich in der Regel durch ihre Beutetiere wie Maus und Ratte. Zu einem Eindringen des Virus in die Haut kommt es durch Biss- oder Kratzverletzungen, die meist am Kopf, Hals oder den Vordergliedmaßen lokalisiert sind. An diesen Stellen treten dann zum Teil nekrotisierende, stark juckende Pocken auf. In den meisten Fällen kommt es nach einigen Wochen zu einer Selbstheilung,
jedoch kann bei immunsupprimierten Menschen und auch Katzen (z.B. FIV-Infektion) eine systemische Infektion mit schweren bis tödlichen Pneumonien entstehen.

Die bis in die siebziger Jahre hin durchgeführte Vakzination gegen Menschenpocken stellt zwar keinen Schutz gegen eine Infektion dar, doch kann es durch Serokonversion mit dem zur Schutzimpfung benutzten Vacciniavirus wahrscheinlich zu einem abgeschwächten Erkrankungsbild kommen. Diese Impfungen wurden Mitte der 70er Jahre eingestellt und ein gehäuftes Auftreten dieser Infektion wird wieder wahrscheinlicher.

Eine PCR-Analyse aus Hautkrustenmaterial kann eine schnelle und sichere Diagnose liefern.

Der Eigenschutz bei Probenentnahme und der Behandlung einer erkrankten Katze sollte nicht vernachlässigt werden. Auch sollte es zu einer Aufklärung von tierärztlichem Personal und gegebenenfalls Besitzer kommen. Sollte sich ein Mensch mit Pocken infizieren, kann in den meisten Fällen diagnostisch abgeklärt werden, ob das Haustier als Überträger in Frage kommen kann.

Ratte

Das Auftreten von Orthopoxvirus-bovis-Infektionen bei Heimtierratten und die daraus resultierende Übertragung auf den Menschen wurde ebenfalls beschrieben. Die Ratten zeigen nekrotisierende Läsionen an Gliedmaßen und im Bereich von Kopf und Schwanz.