Allgemeine Informationen
Das feline Leukämievirus (FeLV) gehört wie das feline Immundefizienzvirus (FIV) zu den Retroviren. Die Prävalenz für FeLV ist in Deutschland niedrig, FeLV tritt aber dennoch auf. Empfänglich für FeLV sind Katzen, aber auch andere Feliden. Insbesondere Jungtiere und Katzen aus Mehrkatzenhaushalten, aber auch Katzen mit Auslandsanamnese sind betroffen, da FeLV direkt von Katze zu Katze übertragen wird.
Hauptübertragungsquelle ist der Speichel, aber auch andere Se- und Exkrete können infektiös sein. In den meisten Fällen kommt es zu einer oropharyngealen Infektion der Katze. Das Virus dringt in die Schleimhäute ein und vermehrt sich dort sowie in den Tonsillen und retropharyngealen Lymphknoten.
Während einige Katze bei einer sogenannten abortiven Infektion das Virus so bekämpfen können, dass keine Virämie entsteht, kommt es bei anderen Katzen zu einer mittels Antigentest nachweisbaren Virämie. Kann diese von der Katze beendet werden, spricht man von einer transienten Virämie. Es ist daher immer sinnvoll, eine im Antigentest positive Katze zu einem späteren Zeitpunkt nachzutesten. Einigen Katzen gelingt es jedoch nicht, das Virus ausreichend zu bekämpfen, sodass auch das Knochenmark infiziert wird. Die Folge davon ist eine positive Provirus-PCR, unabhängig davon, ob das Virus weiterhin im Blut zirkuliert (progressive Infektion) oder nicht (regressive Infektion). Progressiv infizierte Katzen haben in der Regel die schlechteste Prognose, jüngere Tiere sind häufiger von progressiven Infektionen betroffen als ältere.