Allgemeine Informationen

Beim West Nile Virus (WNV) handelt es sich um ein in verschiedenen, v.a. tropischen Regionen der Welt endemisch vorkommendes RNA-Virus der Familie Flaviviridae. Durch Zugvögel gelangt das WNV jedoch auch immer wieder in weiter nördlich liegende, nicht tropische Gebiete und wird seit 2018 auch in Deutschland nachgewiesen.

Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Stechmücken (v.a. Culex-Arten) zwischen wildlebenden Vögeln. Die Mücken können das WNV allerdings auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übertragen. Aufgrund niedriger Viruslast stellen Pferde und Menschen als Fehlwirte keine Virusquelle für Mücken dar.

Die Inkubationszeit für die WNV-Enzephalitis beim Pferd liegt bei 3 – 15 Tagen. Die meisten Infektionen verlaufen subklinisch, nur ein kleiner Prozentsatz der Pferde entwickelt neurologische Symptome wie Stolpern, Nachhandlähmungen, Ataxien, Muskelzittern oder Schwäche bis zum Festliegen der Tiere.

Beim Vogel verläuft eine Infektion je nach Art symptomlos bis tödlich. Besonders empfänglich für eine Erkrankung sind Sperlingsvögel, Greifvögel und Eulenarten. Bei diesen kann es zu schweren Epidemien mit zentralnervöser Symptomatik (z.B. Gleichgewichtsstörung, Zittern, Unfähigkeit zu fliegen) sowie gehäuften Todesfällen kommen.

In Deutschland besteht Anzeigepflicht bei Vogel und Pferd.