Taylorellen

Die kontagiöse equine Metritis (CEM) wird durch das gramnegative Stäbchenbakterium Taylorella equigenitalis verursacht. Die Übertragung erfolgt v.a. beim Deckakt, Hengste beherbergen den Erreger latent auf der Penisschleimhaut, besonders in der Fossa urethralis und im Smegma des Präputiums. Auch eine Übertragung von infizierten Stuten auf Hengste ist möglich. Eine Infektion führt bei Stuten zu einer Endometritis/Zervizitis mit muko-purulentem Vaginalausfluss und zu verminderter Fruchtbarkeit. Beim Hengst fehlen klinische Anzeichen für die Erkrankung.

Bei Exporten ist die bakteriologische Untersuchung gefordert; innerhalb der EU ist mittlerweile auch der Nachweis mittels PCR als geeignetes Testverfahren anerkannt.

Der Nachweis von Taylorella equigenitalis ist in Deutschland meldepflichtig.

Taylorella (T.) asinigenitalis ist eng verwandt mit T. equigenitalis, dem Erreger der kontagiösen equinen Metritis (CEM). Zunächst wurde das Bakterium in den USA beschrieben, in den letzten Jahren gab es jedoch auch positive Nachweise in mehreren europäischen Ländern (z. B. Italien, Frankreich, Kroatien, Spanien, UK). Detektiert wurde T. asinigenitalis v. a. auf der Genitalschleimhaut von vorwiegend männlichen Eseln, seltener bei Pfer- den. Generell als apathogen eingestuft, konnte in Infektionsversuchen mit dem Bakterium jedoch eine transiente Metritis und Zervizitis ausgelöst werden, deren klinisches Bild
allerdings milder ausfiel als das einer Infektion mit T. equigenitalis. Darüber hinaus ist ein stärker pathogener Stamm beschrieben worden, der zu schwerer, purulenter Endometritis nach der intrauterinen Applikation bei Stuten führte. Interessanterweise blieben Eselstuten nach Infektion mit diesem Stamm asymptomatisch. Für eine umfassende zuchthygienische Untersuchung wird ein zusätzliches PCR-Screening auf T. asinigenitalis, neben der PCR auf T. equigenitalis, empfohlen, um zukünftige Ausbrüche pathogener T. asinigenitalis-Stämme frühzeitig zu erkennen.