Bei der Einsendung von Gewebeproben zur histopathologischen und immunhistologischen Untersuchung sind folgende Punkte zu beachten:

  • artefaktfreie Entnahme einer typischen Veränderung in ausreichender Größe (Durchmesser > 0,5 cm)
  • sofortige Fixierung (4 %iges Formaldehyd ≙ 10%igem Formalin)
  • Erstellung eines Vorberichtes mit Fragestellung und klinischem Bild
  • Einsendung in geeignetem Versandgefäß (kostenlos bei uns anzufordern) aus eingesandtem Material ist die Immunhistologie nach Histopathologie jederzeit möglich.

Nähere Erläuterung:

Als Probe ist ein repräsentatives Gewebestück ohne Präparationsartefakte (z.B. Zerreißung, Quetschung, Elektrokoagulation) zu entnehmen. Der Probendurchmesser von 0,5 cm sollte nicht unterschritten werden. Ausnahmen sind die Proben, die technisch bedingt nicht anders zu gewinnen sind (zum Beispiel endoskopisch genommene Magenbiopsien). Weiterhin ist bei der Probengröße zu berücksichtigen, dass zu kleine Proben wenig Information liefern, zu große dagegen unvollständig fixieren. Eine Kantenlänge der Gewebestücke von 1 cm ist günstig, wobei dies aufgrund der zu untersuchenden Veränderung, der Entnahmelokalisation und Fragestellung variieren kann.
Bei kleinen Veränderungen sollten diese zentral liegen, um beim Zuschneiden nicht übersehen und damit nicht angeschnitten zu werden. Im Zweifelsfall sollten mehrere Proben genommen werden.

Hautstanzen

Als Hautproben sind Stanzbiopsien aller Hautschichten mit einem Durchmesser ≥ 0,6 cm einzusenden. Es sollten primäre Veränderungen aus mehreren Lokalisationen gewählt werden. Die bioptierte Stelle sollte frei von Vorbehandlungen wie Schaben oder Rasieren sein. Beim Vorbericht sind alle relevanten Daten anzugeben, die für die Diagnosestellung von Bedeutung sein könnten. Es bietet sich das Ausfüllen unseres Untersuchungsauftrags Pathologie an, welcher besonders auf die Haut- und Tumordiagnostik ausgerichtet ist, aber auch Raum für jeden anderen Vorbericht bietet.

Zytologie

Proben können vor allem als Abklatsch, Geschabsel oder Punktion (mit und ohne Aspiration) genommen werden. Die Feinnadelaspiration ist die häufigste Technik. Verwendet wird eine Spritze mit aufgesetzter feiner Kanüle (G22 – G27). Es wird ein Unterdruck erzeugt und das Gewebe möglichst mehrfach in verschiedenen Richtungen durchstochen. Vor Entnahme der Kanüle ist der Unterdruck zu beseitigen, um ein Zurückgleiten des Materials in die Spritze zu vermeiden. Anschließend wird das gewonnene Material mit Überdruck aus der Kanüle randständig auf einen Objektträger verbracht. Ein zweiter Objektträger wird im rechten Winkel flach auf diesen gelegt und dann vorsichtig zur Seite weggezogen. Bei flüssigerem Material wird der zweite Objektträger in einem schrägen Winkel (45°) – wie bei einem Blutausstrich – weggezogen.

Zur zytologischen Untersuchung von Punktaten, Exkreten oder Sekreten werden die gewonnenen Flüssigkeiten bei 2500 – 3000 Umdrehungen/Minute drei bis fünf Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird dekantiert und der Bodensatz vorsichtig wie bei einem Blutausstrich ausgestrichen und luftgetrocknet verschickt. Bitte vermerken Sie auf dem Untersuchungsauftrag, ob es sich um einen Sedimentausstrich oder um einen Nativausstrich handelt. Werden die Punktate direkt verschickt, so sollten EDTA-Röhrchen als Probengefäße verwendet werden.

Für die Bronchial-, Konjunktival- und Vaginalzytologie sollte der gewonnene Tupfer (Cytobrush) auf einem Objektträger abgerollt und nicht ausgestrichen werden.

Alle Ausstriche sollten generell luftgetrocknet, aber nicht fixiert eingesandt werden. Falls gewünscht, können die Ausstriche bereits in der Praxis gefärbt werden (Achtung: bitte ohne Deckglas). Das Wichtigste ist, einen dünnen Ausstrich aus einer Zelllage (Monolayer) herzustellen. Zu dicke Ausstriche sind der häufigste Grund für eine Einschränkung der Qualität bis hin zur Nichtbeurteilbarkeit.