Bei Leukämien handelt es sich um eine neoplastische Proliferation meist einer Leukozytenpopulation im Knochenmark. Diese macht sich dann als ausgeprägte Leukozytose im peripheren Blut bemerkbar. Allerdings gibt es auch Fälle sogenannter aleukämischer Leukämien, die sich im peripheren Blut als Panleukopenie bemerkbar machen, da die neoplastischen Zellen sich momentan noch ausschließlich im Knochenmark befinden und dort die Hämatopoese der übrigen Zellen behindern.
Am häufigsten kommt die lymphatische Leukämie vor, ausgehend von den Lymphozyten. Bei den selteneren myeloischen Leukämien kann eine neoplastische Proliferation der Monozyten, der Granulozyten, aber auch der erythrozytären Vorgängerzellen sowie der Megakaryozyten (Vorgängerzellen der Thrombozyten) unterschieden werden.
Bei der lymphatischen Leukämie kommt es zu einer unkontrollierten klonalen Vermehrung eines Zelltypes (T-Zell-, B-Zell- bzw. Natürliche Killer(NK)-Zelltypen), ausgehend von einer Stammzelle. Diese klonale Prolife-ration kann mittels der sogenannten PARR-PCR bei LABOKLIN nachgewiesen werden. Die Immunphänotypisierung mittels Durchflußzytometrie ist in der Humanmedizin schon lange fester Bestandteil der Leukämiediagnostik, da sich Prognose sowie Therapie bei den unterschiedlichen Formen deutlich unterscheiden. Insbesondere beim Hund ist der Immunophänotyp der stärkste prognostische Faktor. Bei der Katze wird dieses noch untersucht, momentan ergibt sich die Prognose vorwiegend aus dem FeLV/FIV Status.
LABOKLIN bietet neben der Klonalitätsuntersuchung zur Absicherung der Diagnose nun auch eine Differenzierung der Leukämie mittels Durchflußzytometrie beim Hund an. Neben einer Unterscheidung zwischen lymphatisch und myeloisch, ist eine Differenzierung der lymphatischen Leukämien als T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen und B-Zell-Typ und eine Unterscheidung von akuter und chronischer Leukämie nun möglich.
Anders als beim Lymphom ergibt sich die Prognose weniger durch den Zelltyp (B oder T), sondern durch die Einteilung in akut und chronisch. Während eine akute myeloische oder lymphatische Leukämie eine deutlich verkürzte Überlebensrate (4-6 Monate) beim Hund aufweist, nehmen chronische B- sowie T-Zell-Leukämien einen indolenten Verlauf mit einer Überlebenszeit von über 1,5 Jahre. Zusätzlich müssen die absoluten Zellzahlen noch mit in Betracht gezogen werden, da Leukämien von < 30.000 Zellen/μl eine günstigere Prognose besitzen als > 30.000 Zellen/μl.
Von daher bietet LABOKLIN nun ein Leukämie-Profil an, welches beim Hund neben großem Blutbild und mikroskopischem Präparat zur Bestimmung der Morphologie eine Klonalitätsuntersuchung mittels PARR-PCR zur Diagnosesicherung und Durchflußzytometrie zur Bestimmung des Immunophänotyps sowie Unterscheidung akut/chronisch beinhaltet. Bei der Katze enthält das Leukämie-Profil großes Blutbild, mikroskopisches Präparat und FeLV-FIV Status.
Dieses Profil ermöglicht nicht nur eine Sicherung der Diagnose, sondern auch eine bessere Einschätzung der Prognose sowie die Wahl der geeigneten Therapie.
03/2014, Update 5/2017