Neospora caninum kann bei Hunden im Kot auch mikroskopisch nachgewiesen werden (Leistung 149 Endoparasiten).
Allgemeine Informationen
1984 wurde erstmals in Norwegen eine neurologische Erkrankung bei Hunden beschrieben deren Erreger den Toxoplasmen ähnelte, jedoch nicht klassifiziert werden konnte. 1988 wurde in den USA ein ähnlicher Erreger bei Hunden gefunden und Neospora caninum benannt. Später konnte festgestellt werden, dass Neospora caninum mit dem norwegischen Erreger identisch ist. Die Neosporose ist bereits in vielen Ländern nachgewiesen worden, es muss daher von einer weltweiten Verbreitung ausgegangen werden. Natürliche Infektionen wurden bei Hunden, Rindern, Pferden, Schafen, Ziegen und Rotwild sowie Katzen festgestellt. Zahlreiche weitere Tiere können experimentell infiziert werden.
Klinisch sind Hunde und Rinder besonders schwer betroffen. Bei letzteren bestimmen Aborte in jedem Trächtigkeitsstadium das Bild. Bei Hunden stehen neurologische Symptome im Vordergrund: aufsteigende Paralysen der Hinterhand mit Hyperextension sind ein klassischer Befund, es können auch alle Gliedmaßen betroffen sein (Tetraplegie). Weitere mögliche Befunde sind Schluckbeschwerden, Paralyse des Kiefers, Kopfschiefhaltung, Muskelschwäche, Herzinsuffizienz und Pneumonie. Junge, kongenital infizierte Hunde, zeigen eine schwerere Symptomatik z.T. mit plötzlichen Todesfällen. Ältere Hunde zeigen öfter Zeichen einer disseminierten Infektion mit Polyradikulitis, Polymyositis und evtl. multipler Organbeteiligung. Bei älteren Hunden mit neurologischen Erscheinungen sollte man daher immer eine Neosporose in die Differentialdiagnose mit einbeziehen. Aufgrund der oft hohen regionalen Antikörperprävalenz wird allerdings angenommen, dass nur ein geringer Prozentsatz der infizierten Hunde tatsächlich klinisch erkrankt.