Allgemeine Informationen
Hämosporidien sind häufige Blutparasiten bei heimischen Sing- und Raubvögeln (Prävalenz bei z.B. Amseln bei nahe 100%). Die wichtigsten Gattungen dieser Parasiten umfassen sowohl Plasmodium und Haemoproteus, die beide Malariapigment bilden und daher zu den Malariaparasiten zählen, als auch Leucocytozoon. Diese 3 Gattungen werden mittels unseres PCR-Tests nachgewiesen.
Diese Parasiten sind weltweit verbreitet und sehr artenreich, es sind gegenwärtig bereits weit mehr als 200 Arten beschrieben. Das Wirtsspektrum reicht, je nach Parasitenart, von hochspezifisch (es wird nur eine Vogelart befallen) bis generalisiert (verschiedenste Vogelarten aus nicht verwandten Ordnungen können befallen werden). Bei heimischen Singvögeln sind Mischinfektionen weit verbreitet.
Der Verlauf der Erkrankung reicht von perakut in empfänglichen Vogelarten (z.B. bei Pinguinen) bis subklinisch (bei z.B. Amseln). Hierbei ist die Schwere der Erkrankung abhängig von der Parasitenart, der Vogelart und dem Alter und Immunstatus des Wirtes. Die Symptome reichen von vermindertem Allgemeinbefinden, Mattigkeit und Anorexie bis zu Dyspnoe, Anämie, Hepatomegalie, Splenomegalie und Lungenödem. Pinguine können auch plötzlich versterben. Vögel, die die akute Phase der Infektion überleben, können über Jahre hinweg chronisch infiziert bleiben. Bei diesen Tieren kann die symptomatische Phase der Erkrankung beim Auftreten von Stress oder anderen Infektionen jederzeit wieder auftreten.