Basel, im September 2024

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

Speziell für die, die Kleinsäuger in ihrer Praxis behandeln, haben wir heute neue Informationen zusammengetragen.

Mykoplasmen: hier haben wir einige PCR-Nachweise umgestellt, um noch spezifischere Hinweise auf Ursachen bei Erkrankungen geben zu können – zum Beispiel M. pulmonis bei Mäusen und Ratten und M. caviae bei den Meerschweinchen. Bei den Kaninchen wird weiter der Nachweis von Mykoplasmen allgemein geführt, weil eine ursächliche Beteiligung am Schnupfenkomplex keiner Mykoplasmenspezies direkt zugeordnet werden kann.

  • Atemwegsprofil (Maus, Ratte) – Leistung 8801 – Preis Fr. 106,40 netto Tierarzt M. pulmonis, Bordetella bronchiseptica
  • Atemwegsprofil (Kaninchen) – Leistung 8278 – Preis Fr. 159,60 netto Tierarzt
    Bakteriologie + PCR von Bordetella bronchiseptica, Pasteurella multocida Toxinbildner, Mykoplasma spp)
  • Mykoplasma caviae (Meerschweinchen) – Leistung 8885 – Preis Fr. 72,20 netto Tierarzt

E. cuniculi: hier bieten wir Ihnen nicht nur die Serologie, sondern auch ein kleines Profil (Antikörper IgG und IgM sowie Serumeiweisselektrophorese) und ein grosses Profil (E cuniculi-Profil plus Kleinsäugerprofil) an. Die Profile unterstützen die Aussage der reinen Serologie, die aufgrund der Dynamik der Antikörperantwort immer nur eingeschränkt zu interpretieren ist.

  • E. cuniculi – kleines Profil – Leistung 1047 – Preis Fr. 90,25 netto Tierarzt
  • E. cuniculi – grosses Profil – Leistung 1086 – Preis Fr. 125,40 netto Tierarzt.

Antibiotika und Kleinsäuger: eine Antibiogrammpflicht existiert nicht. Dennoch ist der verantwortungsvolle Umgang mit Antibiotika bei allen Tierarten angezeigt. Der Einsatz der Antibiotika unter Zuhilfenahme von Resistenzmonitoring und auf der Grundlage von Antibiogrammen ist damit immer der Idealfall. Das Buch „Grundlagen moderner Antibiotikatherapie in der Kleintierpraxis“ liefert wertvolle Hilfestellungen und lässt auch den Kleinsäuger nicht komplett aus. Schauen Sie doch mal rein – die Leseprobe finden Sie zum Beispiel auf der Laboklin Webseite. Die Bestellung dürfen Sie über www.lehmanns.ch machen.

Die neue Broschüre „Preise und Leistungen“ steht hier auf Mein Labor zum Download bereit. Zahlreiche neue Leistungen finden Sie, zahlreiche neue Preise eben auch. Wie immer haben wir mit Augenmass dort Anpassungen vorgenommen, wo sie aufgrund von Material-, Personal- oder Energiekosten erforderlich waren.

Ausserdem möchten wir Sie auf einige Änderungen ab dem 01.10.2024 erinnern. Neben einer aktualisierten Rabattstaffel werden wir eine Versandkostenpauschale für unser kostenfreies Versandmaterial von Fr. 8,00 netto pro Bestellung einführen. Dieser Betrag wird dann auf Ihrer monatlichen Sammelrechnung auftauchen.

Die bisher kostenpflichtigen weissen Kühlboxen, welche wir bisher immer an Sie zurückgesendet haben, werden zukünftig kostenfrei werden und können bei Ihrer Versandmaterialbestellung ganz einfach mit geordert werden. Eine Rücksendung erfolgt dann ab Oktober nicht mehr. Wenn Sie Ihre aus früheren Zeiten gekaufte Kühlbox behalten möchten, dann schicken Sie diese nach dem 30.09.2024 bitte nicht mehr zu uns, da dann kein Rückversand mehr erfolgen wird.

Schicken Sie Ihre Bestellungen nach Möglichkeit maximal einmal im Monat. Das hält Kosten, Aufwand und Verpackungsmüll gering.

Zum Schluss noch eine wichtige Information zum Monitoring von Katzen mit Diabetes mellitus, die mit einem SGLT-2 Inhibitor (Velagliflozin) behandelt werden:
Viele von Ihnen werden ein Schreiben der Firma Boehringer erhalten haben, in dem auf die Risiken hingewiesen wird, die mit einer ungeeigneten Patientenauswahl und/oder einem unzureichenden Monitoring einhergehen. In Kurzform: Velagliflozin ist ein wunderbares Medikament für diabetische Katzen, welches eine orale Diabetes-Therapie ermöglicht. Aber die Katzen müssen noch ausreichend eigene Insulinreserven besitzen. Ansonsten wird es gefährlich. Ohne diese Insulinreserven kommt es zur Bildung von Ketonen. Das grösste Risiko ist dabei die nicht erkannte Ketoazidose mit möglicher Todesfolge. Diabetiker unter Velagliflozin haben fast immer einen normalen Blutzucker, können aber trotzdem in die Ketoazidose abrutschen. Eine Situation, die für uns Tierärzte neu ist. Denn sonst kennen wir die diabetische Ketoazidose nur in Zusammenhang mit einer Hyperglykämie. Somit: Bei Einsatz von SGLT-2 Inhibitoren zählt die Keton-Messung, nicht die der Glukose! Die Kontrolle der Ketone sollte insbesondere in der ersten Woche sehr engmaschig (optimal täglich) erfolgen. Oft wird hier der Harnstreifentest angeraten. Aber: Denken Sie daran, dass der Harnstreifenstest bei Katzen oft erst dann Ketone anzeigt, wenn die Ketoazidose bereits vorhanden ist. Das ist im Zweifelsfall zu spät. Daher raten viele Endokrinologen zur Messung von β-Hydroxybutyrat im Blut. Mittlerweile werden auch Vorschläge für mögliche Cut-Offs gemacht. So wird eine Konzentration von β-Hydroxybutyrat im Blut von > 2,4 mmol/l oft als kritisch angesehen und ein Wechsel zu einer Insulintherapie wird angeraten. Wir bieten die ß-Hydroxybutyratbebstimmung im Serum an (Leistung 107, Fr. 18,05 netto Tierarzt).

Mit den besten Grüssen aus dem Labor

Dr. vet. med. Maray Willen
Laborleitung