LABOKLIN forscht zusammen mit Experten aus ganz Europa an einem Projekt um Helminthen-Infektionen bei Nutztieren zu kontrollieren. Titel des Projektes ist Gloworm.
Vom 16. – 17. September 2013 fand die 2.Vollversammlung und wissenschaftliche Konferenz der Konsortiummitglieder in Dublin, Irland statt.
Die ersten Ergebnisse der verschiedenen Projektteile wurden vorgestellt und diskutiert.
Vielversprechende Fortschritte zeigt die Entwicklung eines Multispezies-Test, durch die FU Berlin, welcher Antikörper gegen Fasciola hepatica, Dictyocaulus vivparus, Ostertagia ostertagi, Haemonchus contortus und Cooperia oncophera aus Serum detektieren soll.
Desweiteren wurde bereits ein 10fach sensitiverer Test zur Bestimmung von H. contortus entwickelt (Moredun Research Institute).
Ein dritter bereits in der Entwicklung befindlicher Test soll SNP‘s (single nucleotide polymorphism) detektieren, welche verantwortlich für die Resistenz der Helminthen gegen Benzimidazole sind.
Ein weiteres Ziel von Gloworm stellt die Entwicklung von Transmissionsmodellen für verschiedene Nematodenspezies dar, welche in der Folge zu zielgerichteten Kontrollstrategien führen sollen.
Die vier Spezies Ostertagia ostertagi, Cooperia oncophera, Teladorsagia circumcincta und Haemonchus contortus werden bereits bearbeitet.
Der Aufbau einer Datenbank zur Bereitstellung der Daten für räumliche Transmissionsanalysen wird für Anfang kommenden Jahres erwartet.
Die Universität Ghent hat ein web-basiertes Programm vorgestellt, ParaCalc®, welches individuelle Kostenabschätzungen durchführen kann, wenn parasitäre Infektionen im Bestand vorliegen oder Behandlungsversuche bereits durchgeführt wurden.
LABOKLIN als Teil des Forschungsverbundes Tumordiagnostik für individualisierte Therapie FORTiTher
Die Bayerische Forschungsstiftung fördert ab Juni 2019 für die nächsten drei Jahre mit zwei Millionen Euro das Verbundprojekt FORTiTher, bestehend aus zwölf Forschungsgruppen der Universitäten in Würzburg, Regensburg und München, dem Fraunhofer-Institut und 15 Partnern aus der bayerischen Wirtschaft. Schwerpunkt des Verbundprojektes ist die Entwicklung verschiedener neuer diagnostischer Verfahren zur individuellen Charakterisierung von Tumorzellen bei bösartigen Krebserkrankungen von z.B. Prostata, Nebenniere und Knochenmark des Menschen.
LABOKLIN, in Bad Kissingen, ist als großes europäisches „Diagnostiklabor für Veterinärmedizin“ in dem Forschungsverbund beteiligt. Ziel des interdisziplinären Projektes ist die Etablierung molekulargenetischer Testverfahren zur Prävention bestimmter Tumorerkrankungen des Hundes. Genetische Untersuchungen bei Tieren sind für Züchter seit langem Routine, um verschiedene Fellvarianten (Kurzhaar – Langhaar – Kraushaar) zu prognostizieren oder z. B. vererbbare Augenerkrankungen (angeborener Star) für die Nachkommen zu vermeiden.
Die Erforschung erblich bedingter Anfälligkeiten für Tumorerkrankungen, wie sie aus der Humanmedizin bekannt sind (z. B. sog. Brustkrebsgene), sind in der Tiermedizin bislang weitgehend unerforscht, obwohl Rassedispositionen für bestimmte Tumoren gut beschrieben sind. Hier sollen die neu entwickelten Testverfahren in Zukunft eine wichtige Lücke schließen. Das Ziel der aktuellen Forschung ist, eine präventive molekulargenetische Diagnostik für knocheninvasive Zehentumore bei prädisponierten Hunderassen zu etablieren, und somit einen Beitrag zum Tierwohl zu liefern.
www.med.uni-wuerzburg.de/fortither/startseite
UPDATE zu dem Projekt:
Das Gloworm-Projekt ist seit 2015 abgeschlossen.
Der Abschlußbericht ist hier erhältlich:
http://cordis.europa.eu/result/rcn/171190_en.html